Giacomo Puccini

Gianni Schicchi

"O mio babbino caro"

Uraufführung: 14.12.1918 Metropolian Opera, New York


O mio babbino caro,

mi piace è bello, bello;

vo’andare in Porta Rossa

a comperar l’anello!

Sì, sì, ci voglio andare!

e se l’amassi indarno,

andrei sul Ponte Vecchio,

ma per buttarmi in Arno!

Mi struggo e mi tormento!

O Dio, vorrei morir!

Babbo, pietà, pietà!

O mein lieber Papa,

ich liebe ihn und er ist schön, schön;

ich will zur Porta Rossa gehen,

um den Ehering zu kaufen!

Ja, ja, ich will dorthin gehen!

Und wenn die Liebe vergeblich war,

gehe ich zum Ponte Vecchio,

stürze mich in den Arno!

Ich zerstöre und quäle mich!

O Gott, ich möchte sterben!

Vater, hab’ Mitleid, hab’ Mitleid!



Handlung

Florenz im Jahr 1299

Mit scheinheiliger Anteilnahme ist die gierige Verwandtschaft um das Bett versammelt, in dem der tote Buoso Donati liegt, und betrauert dessen Ableben. Als sie das Testament des Familienoberhauptes findet, wird klar, dass dieser sie enterbt hat: Seinen ganzen Besitz hat er einem Kloster vermacht. Alle denken darüber nach, wie das Testament doch noch zu ihren Gunsten interpretiert werden könnte. Am traurigsten sind Lauretta und Rinuccio, die unsterblich ineinander verliebt sind. Ohne die Erbschaft bekommt Rinuccio von seiner Tante Zita niemals die Bewilligung, Lauretta, die Tochter von Gianni Schicchi, zu heiraten. Letzterer ist in den Augen der hochwohlgeborenen Verwandtschaft nur ein armer Zugereister, ein Emporkömmling. Wenn er reich wäre, sähe das schon etwas anders aus. Schicchi kommt nun ebenfalls ins Haus. In der Arie "O mio babbino caro" droht ihm seine Tochter Lauretta mit Selbstmord, wenn er nicht hilft die Erbschaft – und somit die Hochzeit – zu retten:

 

Da man in der Stadt noch nicht weiß, dass Donati verstorben ist, findet der gerissene Schicchi einen Ausweg. Er will sich ins Totenbett legen und dem Notar, als Donati, ein neues Testament diktieren. Der Arzt, der Donati gerade besuchen will, wird wieder weggeschickt. Man erzählt ihm, dass Donati schlafe.

Fast jeder einzelne aus der Verwandtschaft versucht nun, Gianni Schicchi mittels Bestechung davon zu „überzeugen“, ihm das beste Stück der Erbschaft zu vermachen. Schicchi verkleidet sich als Donati und legt sich im abgedunkelten Zimmer ins Bett. Er ermahnt alle zum Stillschweigen – im Florenz der damaligen Zeit wurde Testamentsfälschung mit dem Verlust einer Hand und Verbannung bestraft – und lässt den Notar rufen. Der "falsche Donati" verteilt vor dem Notar das Vermögen unter der Verwandtschaft; clever, wie er ist, vermacht er aber sich selbst – quasi als "bestem Freund" des Verstorbenen – das Allermeiste. Als die geprellten Erben nach der Verabschiedung des Notars ihre Wut über Schicchi zum Ausdruck bringen wollen, jagt dieser sie aus dem Haus, da es ja nun ihm gehört; nur das glückliche Liebespaar bleibt zurück.

 

Quelle Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Gianni_Schicchi